DOXS RUHR 2023
Programmvorschau auf das Festival 2023 // Anmeldungen sind ab sofort möglich.
Ob Klimakrise, Ukraine-Krieg, Künstliche Intelligenz oder Diversität – bei der 11. Auflage des Dokumentarfilmfestivals für junge Leute ist Platz für unbequeme und brisante Themen. Ins Auge sticht in diesem Jahr die Tendenz des dokumentarischen Kinos, sich selbst in den Blick zu nehmen: „Viele Filmemacher*innen reagieren auf die Möglichkeiten und Verunsicherungen digitaler Manipulation mit unbedingter Transparenz“, erklärt Festivalleiterin Gudrun Sommer. „Noch nie hatten wir derart viele Filme im Programm, die mit ihrem Sujet überzeugen und zugleich mit der Art und Weise, wie sie ihren eigenen Entstehungsprozess miterzählen“. Der Fokus „Film im Film“ zieht sich quer durch alle Alterssparten, Gattungen und Sektionen im Programm.
Das ruhrgebietsweite Kurator*innen-Netzwerk kino.for you widmet selbstreflexiven Filmen einen eigenen Filmabend – von den cinematografischen Anfängen bis zur KI-generierten Vision eines Kinos der Zukunft. Diese Programmsektion mit dem Titel Second Life ermöglicht Schüler*innen und Studierenden selbst Filme zu kuratieren und auf dem Festival zu präsentieren. Die Orte und Ausgestaltungen der unterschiedlichen Filmabende liegen komplett in den Händen der jungen Kurator*innen. Nach jeder Vorführung gibt es die Möglichkeit, über die Inhalte der Filme gemeinsam mit Gästen ins Gespräch zu kommen. Weitere Informationen: doxs-ruhr.de/kino-for-you
Ebenfalls zum zweiten Mal wird am Freitag, den 27. Oktober in der Bochumer KoFabrik der ECFA DOC Award verliehen. Ein Online-Programm samt medienpädagogischer Begleitmaterialien in Leichter Sprache, auf das Schulen bis zum 5. November 2023 zugreifen können, rundet das Festivalangebot ab.
Auftakt im Zeichen des Klimas | Eröffnung am 25. Oktober 2023 in Dortmund
Der Auftakt am 25. Oktober in der Schauburg DORTMUND widmet sich der Klimakrise. Im Eröffnungsfilm Planet B des Regisseurs Pieter Van Eecke dreht sich alles um den Kampf für eine (bessere) Zukunft. „We are peaceful, what are you?!“ Die Klimaaktivist*innen Bo und Luca wollen den Planeten vor seiner Zerstörung retten. Sie diskutieren, demonstrieren, lachen, verzweifeln zusammen. Fast nebenbei werden die eng befreundeten Teenager erwachsen. „It‘s so much… and it‘s so complicated“. Sie fragen sich, weshalb die Nationale Volksarmee so viel verseuchte Erde hinterlassen hat und wie lange die afrikanischen Waldelefanten noch überleben werden. Immer wieder fassen sie neuen Mut und stoßen dabei in der Gesellschaft auf viel Zuspruch; und je radikaler die Aktionen, auch auf Unverständnis, Widerstand und Polizei.
Die Eröffnung in der Dortmunder Schauburg ist bereits ausreserviert, aber es gibt Zusatzvorstellungen und eine Warteliste, für die man sich eintragen kann. Kontakt: bildung@doxs-ruhr.de
Digitalisierung und Selbstreflexion
Neben der Klimakrise prägen die Themen Künstliche Intelligenz und Digitalisierung das diesjährige Programm für Schulen. Wo verlaufen die Grenzen zwischen echter und virtueller Welt. Können wir zwischen den Realitäten überhaupt noch unterscheiden? In dem Film Let‘s be Friends von Arno Coenen und Rodger Werkhoven reflektieren KI-generierte Figuren über sich selbst und fragen genervt: „First you invented me, and then you all started acting scared of me.“ Welche Konsequenzen hat KI für die Schauspielkunst. Was ist künstlerische Originalität und woran erkennen wir sie?
Im Schweizer Beitrag Crushed lernen wir die Regisseurin Ella Rocca kennen. Sie hat einen „Crush“, das heißt, sie begehrt eine andere Person so stark, dass für andere Dinge kein Platz mehr bleibt. Sie sucht nach Antworten – im Internet und im persönlichen Gespräch. Analoge und digitale Räume vermischen sich, Kommunikations-Ebenen oszillieren in vielschichtigen filmischen Bildern.
Safiya the Movie ist ein „Film im Film“. Regisseur Huibert van Wijk begleitet die elfjährige Safiya bei den Dreharbeiten des Films über ihre eigene Geschichte. Ihre Eltern haben sich scheiden lassen als sie ein Jahr alt war, seitdem lebt sie in einer „Bonus-Familie“. Der Film zeigt, wie schwierig es für Safiya ist, einerseits in ihrer neuen Familie zu leben, andererseits den Kontakt zu ihrem leiblichen Vater zu halten. Spielerisch erzählt der Kurzfilm von Missverständnissen und Enttäuschungen, aber auch von gemeinsamen positiven Erlebnissen.
ECFA DOC-Award
Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr wird am 27. Oktober in Bochum zum zweiten Mal der ECFA DOC-Award verliehen. Eine internationale Fachjury wird den Sieger aus sechs europäischen Produktionen auswählen, die sich an ein Publikum zwischen 6 und 14 Jahren richten. Die Auszeichnung bei DOXS RUHR gilt zugleich als Nominierung für den ECFA DOC-Award der Mitglieder auf der Berlinale 2024.
Online dabei
Wer wenig Zeit hat oder zu weit weg wohnt, kann auch das umfangreiche Online-Programm genießen, das vom 25. Oktober bis 5. November 2023 zur Verfügung steht: Per Stream und Zoom können ausgewählte Beiträge im Klassenzimmer gesehen und diskutiert werden – das kostenlose Angebot richtet sich an alle Altersgruppen und Schulformen. Zusätzlich zum Streamen der Filme bietet DOXS RUHR Videokonferenzen mit Filmschaffenden und medienpädagogische Gespräche und Begleitmaterialien in Leichter Sprache an. Eine Auswahl an Dokumentarfilmen ist erneut auf filmfriend, dem Streaming Portal der Bibliotheken, zugänglich.
Informationen, Termine und Reservierung
Lehrer*innen haben ab sofort die Möglichkeit, sich mit ihren Klassen für die Vorführungen und das Online-Programm anzumelden. Alle DOXS RUHR-Angebote sind für Schulen kostenfrei. Bei der Reservierung sollten die Anzahl der Schüler*innen, das Alter und eine Telefonnummer für Rückfragen angegeben werden. Das Festivalteam bietet im Vorfeld Beratungen an, welche Filme sich für Schüler*innen am besten eignen oder wie Videokonferenzen im Unterricht technisch umgesetzt werden können. Anfragen per E-mail an: bildung@doxs-ruhr.de. Tel: 0234-966 42423
Träger und Förderer
Veranstalter*innen von DOXS RUHR sind die Freunde der Realität. Verein zur Förderung des Dokumentarfilms für Kinder und Jugendliche e.V. Das Festival wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW (Regionale Kulturpolitik), vom Regionalverband Ruhr (RVR), dem RVR-Förderfonds Interkultur RUHR und von der Selbst.Los! Kulturstiftung – Annelie & Wilfried Stascheit. Auf kommunaler Seite wird DOXS RUHR von den Kulturbüros in Bochum, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen und Moers sowie von der Volksbank Niederrhein eG und dem Schweizerischen Generalkonsulat in Frankfurt unterstützt. Neben vielen lokalen und regionalen Partnern kooperiert das Festival auch auf internationaler Ebene, u.a. mit dem Arras Film Festival, dem Goethe – Institut Lille und der European Children’s Film Association.